Presse - Allgemeine Zeitung vom Montag, 25.09.2006
Ein Duell mit Luftgitarren
Der Parkplatz ist dunkel und von weiter entfernt schallt Musik herüber.
Grüppchen von Menschen haben ein gemeinsames Ziel, die Schlange vorm
New Galaxy Sportcenter ist dementsprechend lang. Kein Wunder: Heute feiert
die EWG ihr 50-jähriges Bestehen mit einer rauschenden Party für
alle über 30 - und auch Jüngere.
Ein halbes Jahrhundert lang versorgt die EWG nun schon die Stadt und ihre
Umgebung mit Strom, Wasser und Gas, und das wird dieses Jahr gleich mehrfach
gefeiert. Die Party stellt den Abschluss des Jubiläumsjahrs dar.
Selbst zwar ein Profi in der Energie- und Wasserversorgung, hat sich die EWG
für das Ereignis doch andere Experten geholt. Mit Feuerwerksfontänen
und Nebelwerfern gibt SWR 1-DJ Michael Lueg den Start des Abends vor. Die
Tanzfläche ist bereits gut gefüllt. 1000 Karten sind allein schon
im Vorverkauf weggegangen. Und das bedeutet jeweils 2500 Euro für den
Kindergarten in Gau-Odernheim und die Aktion "Leser helfen" der
Allgemeinen Zeitung. Denn die Einnahmen aus der Ü-30-Party kommen allein
gemeinnützigen Zwecken zugute. "Wir sehen das als die soziale Aufgabe
von Unternehmen", erklärt Udo Beckmann, Geschäftsführer
der EWG.
"It´s raining men" dröhnt es aus den Boxen neben der
Bühne bis in die letzten Winkel der Halle. Die Bässe wummern, bunte
Scheinwerfer bahnen sich einen Weg durch die künstlichen Nebelschwaden.
Mit filigranen Luftgitarren liefern sich irgendwann Anne und Stefan ein Duell
auf der Bühne. Es geht um einen 50-Euro-Einkaufsgutschein, und der wird
hart umkämpft. Die Gummiinstrumente biegen sich unter den rockigen Griffen
der Hobbymusiker zur Rockmusik der 80er Jahre. Mit Applaus stimmt die Halle
anschließend ab. So richtig einig werden sich die Zuhörer da nicht,
und so kommt Anne der Damenbonus zugute.
Für manche ist es eine Rückkehr in die Tage der Jugend, denn von
Rolling Stones bis Boney M. ist alles dabei. Für die anderen, die später
eintrudeln, eine Zeitreise in weniger bekannte Klanggefilde: "Sonst höre
ich Techno, das hier ist mal was anderes", zeigt sich eine jüngere
Besucherin zufrieden mit der Musikauswahl. "Cool", hört man
da nicht nur von der Zielgruppe der Veranstaltung. Nur dass beim Getränkeausschank
die Schlange so lang war, das fanden die Durstigen nicht mehr cool.
Von Anja Reumschüssel